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„Black Friday for Future“ – Wenn der Übereifer von Klimaschützern auf Shopaholics trifft

„Black Friday for Future“ – Wenn der Übereifer von Klimaschützern auf Shopaholics trifft

Chaos herrscht auf den Leinwänden: Die französischen Filmemacher Eric Toledano und Olivier Nakache, bekannt für ihre bewegenden Komödien, präsentieren mit „Black Friday for Future“ ihre jüngste Produktion. Wird sie der Haltung, für die sie bekannt sind, gerecht werden?

Verfallene Konsumenten in der Weihnachtszeit

Albert und Bruno sind nicht irgendein Duo, sie sind Konsumenten bis sie fallen – und das buchstäblich. Ihre Shopping-Sucht hat sie an den Rand des finanziellen Ruins geführt, und obdachlos und arm sind reale Sorgen. Albert, gespielt von Pio Marmaï, hatte den Plan, einen günstig am Black Friday erworbenen Fernseher an Bruno, gespielt von Jonathan Cohen, teuer zu verkaufen. Aber als der Gerichtsvollzieher in Brunos Zuhause auftaucht, trifft ihn die Verzweiflung hart.

Vom finanziellen Ruin zur Schuldnerberatung

Nach dem Selbstmordversuch von Bruno, der dank Alberts raschem Eingreifen fehlschlägt, führt ihr Weg sie zum Schuldner-Beratungskurs von Henri, gespielt von Mathieu Amalric. Henri selbst kämpft mit mäßigem Erfolg gegen seine eigene Spielsucht. Da die neuen Freunde sich kaum ein Bier nach der Arbeit leisten können, nutzen sie eine Versammlung von radikalen Umweltschützern, um kostenlose Chips und Limonade abzugreifen. Dabei treffen sie auf die leidenschaftliche Aktivistin Cactus, gespielt von Noémie Merlant.

Das Wiedersehen mit den Machern von „Ziemlich beste Freunde“

Toledano und Nakache erzielten 2012 mit „Ziemlich beste Freunde“ einen überraschenden Hit. Die Sozialkomödie, die sich um einen wohlhabenden Gelähmten und seinen Helfer aus einem Vorort mit Migrationshintergrund dreht, setzte die Vorzeichen für ihr aktuelles Werk „Black Friday for Future“, das ebenfalls von Humor und Haltung gekennzeichnet ist.

Humor als Salbe für soziale Spannungen

Mit ihrem neuesten Werk versuchen Toledano und Nakache, soziale und Umweltkrisen mit humoristischen Elementen zu beruhigen. Dabei gelingt es ihnen, durch ihre Komödie, die Herausforderungen und Konflikte der Gegenwart aufzugreifen. Doch beide Seiten – die Extremkonsumenten und die engagierten Aktivisten – sind geprägt von ihren sozioökonomischen Umständen. Von Wohlstand bis Armut, sie sind Produkte ihrer Umwelt und ihrer Lebensbedingungen.

Ein süßliches Paris-Klischee mit einer utopischen Vorstellung

Trotz der makaberen Ehrlichkeit ihrer Thematik bleiben Toledano und Nakache in „Black Friday for Future“ einer unterhaltsamen, leichten Linie treu. Sie schaffen es, dunkle Realitäten mit Humor zu besiegen und bleiben dabei auch in der Schlussszene standhaft. Sie stellen nicht nur ein verklärendes Bild von Paris dar, sondern auch eine idealisierte Vorstellung der Welt, in der Überkonsum und soziale Ungleichheit kein Thema sind, einhergehend mit einer Musical-artigen Schlusspointe.

„Black Friday for Future“ ist ein Film, der ab 12 Jahren zugelassen ist und 120 Minuten dauert. Trotz einiger Mängel bleibt festzuhalten, dass die Geschichte und ihr Kontext auf unterhaltsame Weise eine harte Wirklichkeit darstellen, die bei vielen Tief verwurzelt ist.