Der allseits bekannte Fernsehsender ServusTV hat in Deutschland den Betrieb aufgegeben, bleibt seinen österreichischen Zuschauern aber erhalten. Die Hintergründe zu diesem Schritt und was dies für den Sender bedeutet, werden im folgenden Artikel erklärt.
ServusTV stellt den linearen Sendebetrieb in Deutschland ein
ServusTV hat überraschend seinen Sendebetrieb in Deutschland eingestellt. Die Spekulationen der vergangenen Jahre haben sich zum Jahreswechsel 2024 bewahrheitet, als bekannt wurde, dass ServusTV ab diesem Jahr seinen linearen Sendebetrieb in Deutschland einstellt. Laut Mitteilungen des Medienmagazins DWDL wird ServusTV ab dem gleichen Jahr seinen Schwerpunkt in Deutschland auf die digitale Verbreitung über die Videoplattform ServusTV On verlagern. Dies berichtete der Sender in einer Pressemitteilung.
Verlust für Axel-Springer-Konzern und Fans
Von der Einstellung von ServusTV in Deutschland sind nicht nur die Fans betroffen, sondern auch das Springer-Medienhaus Welt, das den Sender seit 2023 mit Nachrichten beliefert hat. Obwohl der Sendebetrieb von ServusTV ungehindert fortgesetzt wird, kam es im Jahr 2023 zu einer strukturellen Veränderung. Die Nachrichtensendung am Abend wurde ab Juli 2023 erheblich gekürzt. Nachrichten, die von Welt geliefert wurden, begannen erst um 19:20 Uhr und nicht mehr wie bisher um 18 Uhr. Das Medienmagazin DWDL gab diese Informationen bekannt.
Status von ServusTV in Österreich
In Österreich genießt ServusTV ein hohes Ansehen und ist der größte private Fernsehsender im Land. In Deutschland galt er trotz zahlreicher Bemühungen und Initiativen nie als sehr erfolgreich. Laut dem Medienmagazin DWDL war der Sender, der zur Red Bull Gruppe gehört, ein Nischenphänomen, das schwer zu vermarkten war. Das Projekt war eine Lieblingsidee des langjährigen Red-Bull-Chefs Dietrich Mateschitz. Nach dessen Tod im Jahr 2022 wurden alle unrentablen Projekte eingestellt, dazu gehörte auch ServusTV in Deutschland.
Neuer Fokus auf Österreich
ServusTV hat in Österreich deutlich mehr Erfolg und hat daher seinen Schwerpunkt auf die Ausstrahlung in diesem Land gelegt. Der Sender hat mehrere hochkarätige Sportrechte erworben und eigene Produktionen sowie Nachrichtensendungen, die gut laufen. „ServusTV konzentriert sich künftig verstärkt auf seinen Heimatmarkt, wo das Programm des größten österreichischen Privatsenders auch weiterhin linear und digital verbreitet wird“, gab der Sender bekannt.
Kritik am Senderchef
Senderchef Ferdinand Wegscheider steht wegen seiner fragwürdigen Ansichten, die er bei ServusTV darlegt, immer wieder in der Kritik. Die Medienbehörde KommAustria stellte zu Beginn des Jahres fest, dass er mit seiner eigenen Show gegen das Objektivitätsverbot verstoße und der Sender gegen diese Entscheidung Einspruch eingelegt hatte.
Neue kostenlose TV-Sender
Zum Abschluss gibt es auch gute Nachrichten: Sie können nun drei neue Fernsehsender kostenlos empfangen.