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Fernsehen aus der Wohnungsmiete entfernt – das muss man wissen

Fernsehen aus der Wohnungsmiete entfernt – das muss man wissen

Bis jetzt haben Vermieter die Kosten für Kabelfernsehen in der Miete inbegriffen und diese an ihre Mieter weitergeleitet. Doch das wird sich bald ändern und bringt für Mieter neue Übertragungsoptionen mit sich. Hier ist ein Blick auf die wichtigsten Aspekte der bevorstehenden Veränderung.

Schwerer Schlag für Kabelanbieter

Die Änderung könnte Kabelkunden etwas mehr kosten und die Kabelanbieter Vodafone und Tele Columbus mit Verlusten konfrontieren. In der Vergangenheit hat diese Regelung etwa 12 Millionen Mieter betroffen. Doch mit dem Auslaufen einer gesetzlichen Frist am 1. Juli, haben Vermieter nicht mehr die Möglichkeit, die Kosten für das Fernsehen in die Nebenkosten einfließen zu lassen.

Internet-TV als Alternative

Eine gute Nachricht für Anbieter von Internet-Übertragungsdiensten wie Magenta TV von Deutsche Telekom sowie Waipu und Zattoo, die eine steigende Nachfrage erwarten. Viele Mieter haben sich bisher davor gescheut, sowohl für einen ungenutzten Kabelanschluss als auch für einen anderen Übertragungsdienst zu zahlen. Mit der Beseitigung der Kabelfernsehkosten könnten mehr Menschen bereit sein, andere Angebote in Betracht zu ziehen.

Vodafone erwartet einen Umsatzverlust von 800 Millionen Euro

Laut einer Investorenpräsentation von Vodafone könnte die Gesetzesänderung einen Jahresumsatzverlust von etwa 800 Millionen Euro bedeuten. Die Einschätzung bezieht sich auf 8,5 Millionen TV-Kunden, die größtenteils über Wohnungsbaugesellschaften kommen. Die meisten dieser Kunden müssen nun ihre Verträge neu aushandeln und sich auf eine Vertragsänderung einstellen.

Neue Geschäftsmodelle und Risiken für Kabelanbieter

Kabelanbieter arbeiten bereits an neuen Angeboten, um weiterhin attraktive Bedingungen für ihre Kunden zu bieten. Dabei sind Partnerschaften mit Wohnungsbauunternehmen die Schlüsselstrategie. Es wird erwartet, dass die Kosten für Kabelfernsehen leicht ansteigen werden, jedoch immer noch relativ günstig für Verträge mit einer ausreichenden Anzahl von Abonnenten bleiben.

TV-Zugang über Satellit und Online-Dienste

Eine alternative Option zu Kabelfernsehen ist der Empfang über Satellit. Zudem können die Mieter auf Online-Dienste wie Waipu.tv zugreifen, die eine Vielzahl von Fernsehsendern und Streaming-Diensten anbieten. Es wird erwartet, dass in Folge der bevorstehenden gesetzlichen Änderung die Nachfrage nach solchen Diensten ansteigt.

Frist bis zum 1. Juli

Bis zum 1. Juli müssen alle Parteien entweder Vertragsänderungen vornehmen oder auf andere Übertragungswege umsteigen. Nach Ablauf dieser Frist werden Kabelanschlüsse, die nicht durch einen Vertrag abgedeckt sind, nach und nach abgeschaltet.

Die Zukunft

Während einige Verluste erwarten, bleiben andere optimistisch und glauben, dass sie ihre Kunden weiterhin mit ihren Angeboten überzeugen können. Die gesetzliche Änderung, die diese Verschiebung bewirkt hat, tritt im Dezember 2021 Kraft und bietet eine Übergangsfrist bis Mitte 2024.