Amazon Prime steigt ins Boxgeschäft ein und will zum nächsten großen Pay-per-View (PPV) Anbieter der Branche aufsteigen. Dieser spannende Schritt erregt die Aufmerksamkeit der Stakeholder, wirft aber auch gewisse Bedenken auf. Bob Arum, führender Promoter von Top Rank Boxing, stellt eine mögliche Herausforderung der Zusammenarbeit von Amazon Prime und Premier Boxing Champions (PBC) heraus.
Ausstieg von Showtime Boxing belebt die Branche
Nach einer 37-jährigen Laufbahn hat Showtime Boxing, der führende PPV-Anbieter, kürzlich seine Tätigkeit eingestellt. Infolgedessen hat PBC, das stark von Showtime für seine PPV-Anforderungen abhing, einen mehrjährigen Vertrag mit Amazon Prime abgeschlossen. Ab März 2024 wird Amazon Prime Boxveranstaltungen für Jedermann bereitstellen, unabhängig davon, ob sie Prime-Mitglieder sind oder nicht. Diese Entwicklung wird von vielen als Wendepunkt im Box-Management beschrieben.
Arums Warnung an Amazon Prime
Bei seinen mehr als sechs Jahrzehnten in der Branche hat Arum eine Menge Wissen über das Boxgeschäft gesammelt. Im Zusammenhang mit der neuen Partnerschaft zwischen Amazon Prime und Al Haymon, dem Repräsentanten von PBC, stellt er einen wichtigen Punkt heraus, den die beiden Partner berücksichtigen müssen. Arum weist auf die Bedeutung hin, die Menge an PPV-Kämpfen zu begrenzen. Der 92-jährige Arum bemerkte in Fight Hub TV: „Ich hoffe nur, dass sie nicht zu viele Pay-per-View-Kämpfe veranstalten und mehr freie Kämpfe auf der Plattform anbieten. Denn wenn Al sie übermäßig für Pay-per-View einsetzt, wäre das eine Katastrophe für den Sport.“
Die Wichtigkeit des richtigen Gleichgewichts
Im Boxen erzielt die Mehrheit der Kämpfe Einnahmen durch PPVs, ein System, bei dem die Zuschauer für einzelne Kampfveranstaltungen bezahlen. Andererseits sind einige Veranstaltungen für die Zuschauer kostenlos, diese generieren ihre Einnahmen jedoch durch Werbung und Sponsoring. Arum betont, wie wichtig es ist, nur große Kämpfe für PPV zu reservieren und dass möglichst viele Kämpfe für die Verbraucher kostenlos bleiben sollten. Seiner Meinung nach ist dies entscheidend, um den Sport für die Massen zugänglich zu halten.
Das japanische Beispiel beweist Arums Theorie
Arum hatte bereits positive Erfahrungen mit Amazon Prime gemacht. 2021 kündigten Top Rank und Teiken Promotions an, dass sie Amazon Prime Japan engagieren würden, um Boxveranstaltungen für 2021 und 2022 zu übertragen. Zufrieden mit dem Geschäftsergebnis, erneuerte Arum dieses Jahr den Vertrag mit Amazon Prime. Arum lobte die Zusammenarbeit mit Amazon Prime und äußerte sich zuversichtlich, dass das Unternehmen seine Erfolge in Japan auch in den USA wiederholen kann.
Zusammenfassung
Die Partnerschaft zwischen PBC und Amazon Prime weckt große Erwartungen bezüglich exklusiver Streamings von PBC-Events und dazugehörigen Dokumentationen und Hinter-den-Kulissen-Projekten. Arum ist jedoch der Meinung, dass die zukünftigen Partner darauf achten sollten, den Sport für die Allgemeinheit zugänglich zu machen, indem sie große Kämpfe für PPV reservieren und möglichst viele Kämpfe kostenlos anbieten. Befolgen die beiden Unternehmen Arums Rat, kann die Boxwelt Großes erwarten.